Interview mit Physiotherapeut Marco Renner von NeoNorth

Öfter zwickt was und der Besuch beim Arzt steht an. Hier wird man dann weitergereicht Richtung Krankengymnastik. Wir haben uns mit Marco Renner von NeoNorth getroffen und in einem Interview Interessantes über die Arbeit eines Physiotherapeuten erfahren.

Wie sieht der typische Tagesablauf eines Physiotherapeuten aus?

Marco

Marco von NeoNorth

Der Tag eine Physiotherapeuten ist in der Regel gut durchgeplant. Jeder Patient hat aufgrund seiner Verordnung eine bestimmte Behandlungszeit bei uns geblockt. Die Zeiten für eine Therapie reichen in der Regel von 20 Minuten zum Beispiel bei Krankengymnastik und Manueller Therapie, bis hin zu 45 Minuten bei Krankengymnastik am Gerät oder anderen Verordnungen.
Neben den Behandlungen fällt viel organisatorisches Arbeiten an. Termine vereinbaren und verschieben, Buchhaltung und die Vorbereitung zur Abrechnung der fertigen Rezepte.

Welche Ausbildung hast du durchlaufen? Wie lange dauert eine Physiotherapie-Ausbildung?

Eine Physiotherapie-Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre. Am Ende der dreijährigen Ausbildung legt man eine Prüfung mit Staatsexamen ab. Neben der klassischen Ausbildung gibt es heutzutage auch die Möglichkeit Physiotherapie zu studieren, oder ein duales Studium zu absolvieren. Hier durchläuft man in der Regel die Ausbildung und studiert nebenbei noch Physiotherapie auf Bachelor.

Wie bildest du dich weiter? Gibt es in eurem Beruf Pflichten zur Weiterbildung?

In unserem Beruf gibt es keine direkte Verpflichtung sich weiterzubilden. Allerdings richtet sich die Abrechnungserlaubnis, also welche Art der Verordnung man behandeln darf, in der Regel nach den absolvierten Fortbildungen. Man darf also eigentlich einen Patienten der Manuelle Therapie verordnet bekommen hat, nicht behandeln wenn man die entsprechende Fortbildung nicht absolviert hat.

Wie lange gibt es eure Praxis schon? Was war die größte Herausforderung für dich in der Selbstständigkeit?

Unsere Praxis besteht seit August 2016. Wir sind nun also in unserem 5. Geschäftsjahr. Der Start, also die ersten 1,5 Jahre war die schwerste Zeit. Hier war es sehr Kräftezehrend an neue Patienten zu kommen und überhaupt bekannt zu werden. Heutzutage ist die Praxis gut eingespielt, der Andrang der Patienten wird immer größer. Dadurch entstehen allerdings auch längere Wartezeiten für die Patienten. Es ist schwierig hier jedem Patienten und jeder Patientin gerecht zu werden. Auch das organisatorische wie die Abrechnung und die Buchhaltung nehmen viel Zeit in Anspruch.

Kannst du jegliche Schmerzen therapieren?

Ich denke das kann man klar mit Nein beantworten. Man versucht natürlich bei jedem Patienten zumindest eine Besserung herbeizuführen. Dies gelingt auch meistens, nur manchmal gibt es eben auch Krankheitsbilder bei denen wir nicht wirklich etwas tun können. Leider haben wir keine magischen Fähigkeiten und können nur unser Bestes geben. Hier ist auch eine gute Kommunikation mit den Patienten wichtig um Missverständisse zu vermeiden. Die Erwartungshaltung ist hin und wieder auch viel höher als es im Rahmen der Therapie möglich ist ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Wie hat sich eure Arbeit durch Corona verändert?

Wir arbeiten seit Corona nicht grundsätzlich anders. Wir haben natürlich intern ein gutes Hygienekonzept auf die Beine gestellt. Die beginnt schon mit gründlichen Händewaschen und der Desinfektion für jeden Patienten direkt am Eingang. Wir achten generell darauf dass in unserem Wartebereich keine zu große Anzahl an Patienten warten muss. Die Räume werden zwischen jeder Behandlung sehr gründlich gelüftet und die Bänke und Kontakflächen werden desinfiziert.

Wie hältst du dich fit? Was sind deine Top 3 Tipps für ein gesundes Leben?

Ich mache fast täglich Sport. Nicht zu viel, aber trotzdem sehr regelmäßig. Der Mensch ist für Bewegung gemacht, nicht für Stillstand. Jeder von uns muss also schauen dass man sich jeden Tag ausreichend bewegt und seinen Körper auch fordert.
Meine Tipps für ein gesundes Leben:

  • Viel Bewegung und Sport
  • Eine ausgewogene Ernährung
  • Versuchen psychischen Stress zu vermeiden.

Wenn man diese Punkte größtenteils beachtet spricht auch überhaupt nichts dagegen sich etwas zu gönnen und auch mal über die Stränge zu schlagen.


Vielen Dank Marco! Bleib gesund!
Mehr Infos findet ihr auf der Website von NeoNorth.